neue Motoren einfahren

Technik, Optimierung und Tuning von Motor und Leistung, Auspuff

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PEB
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neue Motoren einfahren

Beitrag von PEB »

unser andY-R1 hat mich auf diese Methode aufmerksam gemacht, da er seine Triumph so erfolgreich eingefahren hat:
http://koflair.blumenpfluecker.com/modu ... cle&sid=43

Was haltet ihr davon?
Bzw hat das schon mal jemand von euch ausprobiert?
Hier gibt es noch mehr zum Thema Einfahren.

Bisher habe ich mich immer einigermaßen an die Angaben des Händlers gehalten und schön vorsichtig bis 1000 km "eingefahren".
Die in den Artikeln genannten Aspekte geben mir aber zu denken, ob es
1. richtig
2. nötig
ist.
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Asphaltflex
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Asphaltflex »

Hatte ich hier irgendwo schon mal geschrieben:
Schon mein neues Mofa Peugeot 101 hab ich in den 70ern so eingefahren und auch jedes andere neue Motorgerät: Autos, Motorräder, Motorsägen, Flugmotoren....etc.
Dabei hatte ich noch NIE Probleme und immer drehfreudige Motoren.
Also immer schön (fast) Vollgas, aber mit wenig Last. Macht auch mehr Spaß.^^
Bild Bild - Lieber Früh, bevor es Alt wird.
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TomPue
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von TomPue »

Ich kenne die Quelle der ersten Links nicht wirklich und will die deswegen auch nicht werten, aber um ein solches Programm durchzuziehen muss man sich eigentlich einen Flugplatz oder ähnliches mieten. Ich wüsste jetzt nicht wie man sowas im öffentlichen Straßenverkehr durchziehen will ohne permament alle Limits oben raus weit zu durchbrechen oder ständig Auffahrunfälle zu provozieren.

Den zweiten Artikel kenne ich und denke die haben recht. Die Masshaltigkeit ist heute so gut das man sofort Landstraßen-Stoff geben kann. Das hindert mich aber nicht daran meine "neuen" Motoren immer sehr behutsam einzufahren. Das mir dabei im Anschluss aufgefallen wäre das meine Motoren dann im Vergleich zu anderen besonders langsam sind wüsste ich jetzt nicht.

gruss // Tom
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Renekr82
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Renekr82 »

Moin, habe die Texte nicht ganz zu ende gelesen ... finde die nicht so gut, möchte aber meine Meinung äußern.

Beim einfahren sollte man bedenken möglichst alle Bereich die in der theoretisch geometrischen Veränderung zu Kontakt neigen einzufahren. Man darf den Motor nicht statisch betrachten.

Sicherlich hat man heute besseres Material, was vor allem darauf baut das die Formsteifigkeit enorm verbessert ist. Dies möchte ich an einem Beispiel erklären, welches nachvollziehbar ist und schnell wiederlegt das es Sinn macht 1000km sachte zufahren und dann die Hütte richtig brennen zu lassen.

Beispiel:

Während bei 5000 U/min das Maß von Hubzapfenmitte bis Kolbenoberkante unverändert bleibt, ändert sich dies bei 12.000 U/min um bis zu 1/10, je nach Formfestigkeit des Kurbeltriebs und der Geradführung dessen (Kolben inkl. Kolbenbolzen).

Um das mal zu veranschaulichen müssen wir etwas übertreiben. Die Werte die ich jetzt angebe sind ungefähre Werte, reichen aber zum Veranschaulichen. Das Lagerspiel der Kurbelwelle beträgt 0,03mm. Ergibt grob auf beiden Seiten 0,015mm (Abzüglich geringer werte aus dem Koeffizienten der Ausdehnung).
Das Pleuel kommt mit 0,06mm hinzu welches beidseitig dann 0,03mm ergibt. Den Kolbenbolzen lassen wir mal aussen vor. Je nach Druckbelastung die durch die wechselnden Kräfte am Kurbeltrieb entstehen sowie die durch Torsionsschwingungen beeinflusst werden, verringert sich einseitig das Spiel und wird auf der Gegenüber größer.
Mit steigender Drehzahl nehmen auch die Kräfte zu, das was bewirkt das die Laufspiele entsprechend der Kräfte auf den funktionalen seiten geringer werden.

Zum einen heißt das, das dein Kolben auf einmal mit den Kolbenringen bei 12.000 U/min in einem Bereich landet wo vorher noch kein Kolbenring war. Ohne mich jetzt zu killen, sage ich übertrieben, du hast dir eine Kante in den Zylinder bei deiner 1000km Bummeltour gefahren, diese schmirgelst du jetzt massiv weg.

Gleiches lässt sich auch die die Lagerschalen anwenden, durch die übertrieben gesagte Verformung des unteren Pleuelauges, kommt deine Schale mit Flächen in Kontakt die vorher nie Kontakt hatten.

Das lässt sich so oder ähnlich, beliebig auf sämtliche Bauteile im Motor übertragen. Ebenso kann man es ähnlich auf das Getriebe anwenden, wobei bei nur rotierenden Teilen die Trag -und Laufbilder anders aussehen.

Abschließend sollte man auch aus sich der Thermodynamik handeln, denn große Hitze bis zur maximalen Ausdehnung diverser Materialien erfolgen eben erst bei hohen Drehzahl und sind darüber auch Last abhängig. Mit anderen Worten, es ändern sich wieder die geometrischen Formen.

Gruß Rene
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Niggow
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Niggow »

Und wieder mal muss ich sagen, der Mann ist vom Fach, also hört auch auf ihn!!!!!! :!:
Sauber!
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103160 km pure Freude.....
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OLDMEN
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von OLDMEN »

Warmfahren und dann ......

Entweder der Apparat hält oder fällt in der Garantiezeit auseinander. ;-)

Bei den ersten 1000 KM muss man ja nicht immer Höchstdrehzahl fahren.
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von ExNinja »

Googelt mal: Einfahren auf dem Prüfstand. :-)
Hatten wir hier vor Jahren schon mal diskutiert.
Events 2024:
04.07.2024 R1-Club Treffen im wunderschönen Schwarzwald :D


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Cello
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Cello »

Hab bis jetzt alle meine Motoren so eingefahren das ich bis 1000km schon zart mache.
Die Drehzahl aber Konstant steigere, ihn aber
auch ab und an mal hochdrehe und fordere. Aber keine langen Autobahn Fahrten.
Nach dem 1. Ölwechsel dann öfter mal in den Volllastbereich so das ich einen fliesenden Übergang
zum normal Betrieb habe.
Für`n Motorrad zu schnell, für`n Kampfjet zu tief....

Ich sag nur "Bangerang"
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Renekr82 »

Cello hat geschrieben: auch ab und an mal hochdrehe und fordere. Aber keine langen Autobahn Fahrten.
das ist der Schlüssel zum Erfolg!
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Della »

Moin
Den Erfolg seht ihr ja bei mit :ymapplause:

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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Optikman »

Aus Garantiegründen immer an die Herstellerangaben halten. Das kann nachgewiesen werden ;). Hält man sich nicht dran, erlischt jeder Garantieanspruch.

Ob es nötig ist ... nicht in dem vom Hersteller vorgegebenen Umfang, aber hier spielt der Sicherheitsaspekt ne Rolle.

Neue 2-Takt-Zylinder (Alu) habe ich 30min eingefahren (erhöhtes Standgas 2.000U/min). Sicherlich spielen da noch andere Dinge eine Rolle.

Aber wie gesagt ... Garantie !!!

MfG
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von ExNinja »

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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Lutze »

Optikman hat geschrieben:Aus Garantiegründen immer an die Herstellerangaben halten. Das kann nachgewiesen werden ;). Hält man sich nicht dran, erlischt jeder Garantieanspruch.
erklär mal wie und womit Yamaha das nachweist?

Motor an und fahren so wie man auch später fahren will und alles wird gut.
oder wie der alte man schreibt
OLDMEN hat geschrieben:Warmfahren und dann ......Entweder der Apparat hält oder fällt in der Garantiezeit auseinander. Bei den ersten 1000 KM muss man ja nicht immer Höchstdrehzahl fahren.
Erfahrung ist eine gute Sache. Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte.
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Michel78 »

Genauso sehe ich das auch. Klappte bisher tadellos. Da machen sich manche echt zuviel Kopfzerbrechen.
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Re: neue Motoren einfahren

Beitrag von Papa Bert »

Hallo
Fähre seit Mai die neue R1..
Habe 80 km Strasse gefahren mit verschiedenen Drehzahlen . Bin nach Hockenheim den Vormittag mit max. 10000 Touren gefahren,Nachmittag bis 11500 gedreht.
Am 2 Tag max 12000 Touren...
Dann nach Brünn 3 Tage 36 Grad Luft 55 Strecke....
Ab da wurde 100 % Leistung abgefordert ,habe jetzt ca.800 km Gefahren und werde jetzt die 1 Inspektion mit Öl und Filter machen . Öl kommt das 300V rein.
Gruß Bert
Wer tief fällt braucht ein langes Seil...Der Dachdecker..
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